Almería

Almería
Almerị́a,
 
1) Provinzhauptstadt in Andalusien, Südostspanien, 162 300 Einwohner; Hafenstadt und Seebad im Zentrum des Golfs von Almería, zwischen der Sierra de Gador und dem Cabo de Gata;
 
Bischofssitz;
 
 
Hauptausfuhrhafen Spaniens für Zitrusfrüchte und Trauben, ferner Export von Eisenerz, Marmor und Alfagras; Fischerei (Sardinen, Krebse, Muscheln); Meersalzgewinnung;
 
Verkehr:
 
internationaler Flughafen.
 
 
Die Altstadt in maurischer Bauweise mit weiß gekalkten Häusern lehnt sich an einen Felsenhügel mit der Alcazaba (im 8. Jahrhundert gegründet, mehrfach erweitert; zum Teil erhalten); spätgotische Kathedrale (1524-43 von D. de Siloé erbaut) in gotischen und plateresken Formen; die im Bürgerkrieg zerstörte Kirche Santiago el Viejo mit Renaissancefassade (1553) ist heute Nationaldenkmal. Die Plaza Vieja bildet ein Ensemble aus streng einheitlichen Bauten (u. a. Rathaus) des 18. Jahrhunderts; Archäologisches Museum mit prähistorischen Funden; Höhlenwohnungen im Viertel La Chanca.
 
 
In römischer Zeit ein Haupthafen Südostspaniens, wurde Almería 955 unter arabischer Herrschaft neu gegründet, zu Beginn des 11. Jahrhunderts Hauptstadt eines kleinen Maurenreiches und 1489 von den Christen wiedererobert. Durch Erdbeben wurde Almería 1522, 1658 und 1790 stark zerstört und seit dem 19. Jahrhundert wieder aufgebaut.
 
 2) Provinz in Andalusien, in Südostspanien, 8 774 km2, 505 400 Einwohner; umfasst Teile der Sierra Nevada, die Schichtkammlandschaften der Sierra Alhamilla und der Sierra de los Filabres, die vulkanische Sierra de Gata sowie Beckenlandschaften und Schwemmlandebenen mit den Hauptkulturen. Almería ist das trockenste Gebiet Europas mit Steppen- bis Halbwüstenvegetation. Die Niederschläge (jährlich 130-300 mm) fallen v. a. in Gewitterform. In Bewässerungsoasen gedeihen Trauben (Pergolakulturen), Zitrusfrüchte, Dattelpalmen und Zuckerrohr. Das Hochgebirge dient als Weideland und ist Bergbaugebiet. Unter den ländlichen Siedlungen dominieren große Orte mit weiß gekalkten Flachdachhäusern; ihre Töpfereien haben Weltruf; Thermalquellen (Kalzium, Phosphor, Eisen; 30-46 ºC) in Alhama de Almería und in der Sierra Alhamilla. Almería hat die größte atmosphärische Transparenz Spaniens, daher wurde hier auf dem Calar Alto (2 168 m über dem Meeresspiegel, Sierra de los Filabres) eine deutsch-spanische Sternwarte errichtet, außerdem drei Sonnenkraftwerke (bei Los Retamares und Tabernas) mit einer Leistung von je 1 000 kW. An der 200 km langen Küste wird Fischerei betrieben (Brassen, Kabeljau, Heilbutt, Muränen), die Strände werden für den Tourismus erschlossen (Fremdenverkehrssiedlungen, Jachthäfen).
 

Universal-Lexikon. 2012.

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